Seit Oktober 2005 erinnert auch die Gemeinde Au-Heerbrugg im St. Galler Rheintal an den Flüchtlingsretter. Paul Grüninger hatte als junger Lehrer in Au gewohnt und dort seine spätere Frau Alice Federer kennengelernt. Nach seiner Entlassung, Verurteilung und Verfemung zogen die beiden 1944 zurück nach Au und lebten dort bis zum Tod.
Am Haus Kirchweg 4, in dem die Grüningers später wohnten, lässt die Gemeinde am 29. Oktober 2005 feierlich eine Tafel anbringen.
Text der Tafel
«In diesem Haus lebte von 1955 bis zu seinem Tod Paul Grüninger (1891–1972) – Ehemaliger Polizeikommandant des Kantons St. Gallen. – In den Jahren 1938 und 1939 rettete Paul Grüninger mehrere hundert, vielleicht einige tausend jüdische und andere Flüchtlinge vor der nationalsozialistischen Verfolgung, indem er sie im St. Galler Rheintal in die Schweiz einreisen liess. Mit diesen Handlungen verstiess er gegen die Weisungen der Schweizer Regierung. Er wurde deshalb 1939 fristlos entlassen und 1940 gerichtlich verurteilt. 1995 wiederholte das Bezirksgericht St. Gallen den Prozess gegen Paul Grüninger und sprach ihn frei.»